Zum fünften Mal richtete AMATIN am 17. September 2021 den Förderpreis für die drei besten Bachelorarbeiten des Jahrgangs 2021 am Institut für Industrial Design der FHNW aus und zeichnete angehende Designerinnen und Designer für ihre exzellenten Leistungen aus.
In ihren Arbeiten und Projekten setzen sich die Absolventinnen und Absolventen intensiv mit unserer Umwelt auseinander und befassen sich mit Fragen sich verändernder Lebensformen in vielfältigen Bereichen. Professor Werner Baumhakl, Institutsleiter ICDP/Studienganleiter BA Industrial Design an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel, sagt: “ Universal Design bietet Lösungen für die Mobilität und die Pflege älterer bzw. eingeschränkter Menschen. Öffentliche Räume in Basel werden neu gedacht, Möbel und Elektronik für das Home Office entstehen und eine Generation von Gestalter*innen macht sich auf den Weg in Richtung Zero Waste Gesellschaft. Energie- und Umweltthemen finden sich mit ortsunabhängiger Stromversorgung mit Wasserkraft und Elektromobilität wieder. Im Kontext Kreislaufwirtschaft wird geforscht, sogar Neues erfunden. Aus Bananenschalen entsteht ein abbaubares Material als Alternative zu Leder.“
Die prämierten Arbeiten
Aus insgesamt 29 Projekten wählte eine Jury, zusammengesetzt aus ehemaligen Studierenden am Institut, die drei besten Arbeiten aus.
1. Rang: RhyOrt von Jon Fadri Jann und Joel Friedlin
In dieser Arbeit wurde ein modular gestaltetes Rheinmobiliar entwickelt.
„Baden, sich Sonnen. Einfach Sein: Entlang des Rheins trifft sich ganz Basel und geniesst den Fluss als natürlichen Freiraum inmitten der urbanen Umgebung. Das pulsierende Leben spielt sich dabei hauptsächlich in Wassernähe oder entlang der Uferstrasse ab. Die dazwischenliegenden Böschungen bleiben jedoch unbespielt und kaum beachtet. RhyOrt fokussiert auf die Nutzung dieser Schrägen entlang des Flussufers. Das Rheinmobiliar besteht aus Grund- und Zusatzelementen. Durch ihre flexible Anordnung – ob als Sitzbank, Liegestuhl, Tisch, oder Schattenspender – entstehen damit Orte des Austausches und Verweilens, wo vorher keine waren.“
2. Rang: Mobilitätskonzept von Marc Nathanael Blain
Design steht hier ganz im Dienst dessen, was Mensch und die Welt wirklich brauchen. Fahrzeuge ohne Schnickschnack und Reduktion auf das ökologisch Sinnvolle.
„Überfüllte Strassen, hohe Kosten und mühsamer Papierkram: Ein Auto bietet zwar viele Vorteile, bedeutet aber auch grossen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Mit «Mobility as a Service» lösen wir künftig die persönliche Bindung an unser Fahrzeug. Dafür werden wir unsere Reisen vermehrt multimodal und flexibler gestalten können. Für einen Ausflug in ländlichere Regionen wählen wir ein passendes Sharing-Auto und für die Fahrt in die Stadt kommt der ÖV oder das gemietete E-Bike zum Zug. Dieses Fahrzeug-Konzept bildet in diesem Kontext das alltägliche Mobilitäts-Werkzeug. Es steht für eine formale Reduktion des Automobils auf das Wesentliche und verdankt seiner Gestaltung erhöhte Zugänglichkeit und maximalen Fahrspass.“
3. Rang: KUORI von Sarah Harbarth
Diese Arbeit stellt sich mit der Entwicklung eines biologisch abbaubaren Alternativmaterials unter Betrachtung der Kreislaufwirtschaft der ökologischen Verantwortung von Design.
„Durch einen ständigen Austausch über alternative Materialen oder alternative Prozesse auf verschiedenen Kommunikationsplattformen, können Fehler bewertet, Erfolge verzeichnet und verglichen werden. Dies ermöglicht einen zukunftsorientierten Blick auf mögliche Trends und die damit verbundenen Fragestellungen. Diese Auflistung von alternativen Materialien soll einen Einblick geben, in welche Richtung unsere Werkstoffe in der Zukunft tendieren könnten.“
Die Jury befand, alle Siegerprojekte würden scheinbar leichtfüssig mit komplexen Situtationen umgehen und aus diesem Grund Exzellenz beweisen. Wir gratulieren den Preisträgern herzlich zu Ihren Arbeiten und wünschen ihnen für die berufliche Zukunft alles Gute.
Die Arbeiten werden im Rahmen der Diplomausstellung NEXT GENERATION vom 18. bis 25. September, jeweils von 12 bis 19 Uhr gezeigt (HGK, Freilagerplatz1, 4142 Münchenstein).
Text- und Bildquellen: Institut für Industrial Design, FHNW.