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Quelle: AMATIN 2024

Mediationsklausel in Arbeitsverträgen: Ein Weg zur friedlichen Konfliktlösung

In der Arbeitswelt sind Konflikte unvermeidlich. Unstimmigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern oder zwischen verschiedenen Arbeitnehmern können aus verschiedenen Gründen entstehen – sei es aufgrund von Missverständnissen, Kommunikationsproblemen oder unterschiedlichen Erwartungen. In der Schweiz setzen immer mehr Unternehmen auf Mediationsklauseln in Arbeitsverträgen, um solche Konflikte effizient und friedlich zu lösen. Doch was genau verbirgt sich hinter einer Mediationsklausel, und welche Vorteile bietet sie?

Was ist eine Mediationsklausel?

Eine Mediationsklausel ist eine vertragliche Vereinbarung, die vorsieht, dass Konflikte zwischen den Vertragsparteien zunächst durch Mediation gelöst werden, bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden können. Mediation ist ein freiwilliges, aussergerichtliches Verfahren, bei dem ein neutraler Dritter, der Mediator, die Parteien dabei unterstützt, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren oder einer Schlichtung trifft der Mediator keine Entscheidungen, sondern hilft den Parteien, selbst eine Lösung zu erarbeiten.

Vorteile einer Mediationsklausel

  • Kosteneffizienz: Gerichtsverfahren können je nach dem langwierig und teuer sein. Eine Mediation ist in der Regel schneller und kostengünstiger, da sie in wenigen Sitzungen zu einem Abschluss kommen kann.
  • Vertraulichkeit: Mediationen sind vertraulich, was bedeutet, dass die Details des Konflikts nicht an die Öffentlichkeit geraten. Dies schützt die Reputation beider Parteien und ermöglicht es ihnen, offen und ehrlich über ihre Anliegen zu sprechen.
  • Wahrung der Arbeitsbeziehung: Ein Gerichtsprozess kann das Arbeitsverhältnis dauerhaft belasten oder sogar zerstören. Eine Mediation hingegen zielt darauf ab, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden und die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu bewahren oder sogar zu stärken.
  • Selbstbestimmtheit: Bei der Mediation entscheiden die Parteien selbst über das Ergebnis, was oft zu nachhaltigeren und zufriedenstellenderen Lösungen führt als ein gerichtlich auferlegter Entscheid.

Die rechtliche Stellung der Mediation

In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Pflicht, eine Mediationsklausel in Arbeitsverträgen aufzunehmen. Trotzdem erkennen immer mehr Unternehmen die Vorteile einer solchen Klausel und integrieren sie in ihre Verträge. Dabei sollte die Klausel klar formuliert sein und sowohl den Ablauf als auch die Konsequenzen regeln, falls eine Partei sich weigert, an der Mediation teilzunehmen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Mediation nicht den Zugang zu den Gerichten einschränkt. Sollte die Mediation scheitern oder eine Partei die Vereinbarungen nicht einhalten, bleibt der Weg zu einem gerichtlichen Verfahren offen.

Fazit

Eine Mediationsklausel in Arbeitsverträgen kann ein wertvolles Instrument sein, um Arbeitskonflikte effizient, kostengünstig und im besten Interesse beider Parteien zu lösen. Unternehmen, die auf diese Methode setzen, signalisieren nicht nur ihre Bereitschaft zur Kooperation und Konfliktlösung, sondern tragen auch zu einem positiven Arbeitsklima bei. Arbeitnehmer wiederum profitieren von einem Verfahren, das ihre Rechte schützt und gleichzeitig ihre Arbeitsbeziehung respektiert. In einer Zeit, in der Arbeitsmärkte immer dynamischer werden, kann die Mediation ein Schlüssel zu stabilen und fairen Arbeitsverhältnissen sein.

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